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Autor
Wagenbreth, Henning

Rückwärtsland

Untertitel
Ab 8 Jahre
Beschreibung

In Henning Wagenbreths Buch Rückwärtsland gibt es Begriffe wie „Efac“, einen „Tsruw“- Laden und es wird „Sie“ gegessen, doch gleich im „Trowrov“ wird klar, dass es hier um viel mehr Rückwärts geht. Vielleicht „hast Du mal in jungen Jahren einen Hasen totgefahren oder die falsche Partei gewählt, die, die später Menschen quält, oder gar die falschen Worte ausgesprochen und damit Freundschaften zerbrochen?“ Im Rückwärtsland bekommt man die Chance, das alles noch einmal anders, besser zu machen.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Peter Hammer Verlag, 2021
Format
Gebunden
Seiten
40 Seiten
ISBN/EAN
978-3-7795-0646-1
Preis
25,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Henning Wagenbreth, geboren 1962 in Eberswalde, ist Professor für Illustration und Grafikdesign an der Universität der Künste in Berlin. Sein Bilderbuch Mond und Morgenstern (Peter Hammer Verlag, 1999) wurde mit der „Goldenen Letter“ im internationalen Wettbewerb „Schönste Bücher aus aller Welt“ und mit dem ersten Preis der Stiftung Buchkunst im Wettbewerb „Die schönsten deutschen Bücher“ ausgezeichnet. 2009 ging Wagenbreth als Sieger aus dem Wettbewerb zur Plakatgestaltung der Kieler Woche hervor.

Zum Buch:

Das hat sicher jeder von uns als Kind gemacht: Worte rückwärts ausgesprochen. Und ich bin sicher, jeder Erwachsene kann heute noch, wie aus der Pistole geschossen seinen Namen rückwärts hersagen.

Das ist die erste Assoziation, die sich aufdrängt, wenn man das schöne, bunte Cover von Henning Wagenbreths Rückwärtsland anschaut, denn da gibt es ein „Efac“, einen „Tsruw“- Laden und es wird „Sie“ gegessen. Doch schlägt man das Buch auf, wird gleich im „Trowrov“ klar, dass es hier um viel mehr Rückwärts geht. Vielleicht „hast Du mal in jungen Jahren einen Hasen totgefahren oder die falsche Partei gewählt, die, die später Menschen quält, oder gar die falschen Worte ausgesprochen und damit Freundschaften zerbrochen?“ Im Rückwärtsland bekommt man die Chance, das alles noch einmal anders, besser zu machen.

Zuerst wird uns ein schön illustriertes Vokabular an die Hand gegeben, denn in jedem Land ist es gut, wenn man die Sprache ein bisschen beherrscht. Und klingt z.B. “Nofelet“ oder „Guezgulf“ nicht viel schöner als die Worte, die wir dafür kennen?

Auf jeweils zwei Seiten zu einer Überschrift, in wunderschönen Illustrationen und gereimtem Text, taucht man jetzt in die wahren Abenteuer des „Rückwärtslands“ ein.

Natürlich muss man die Brötchen zurück zum Bäcker bringen, bevor man sich den Wecker stellt, um ins Bett zu gehen. Und nach dem Aufstehen trinkt man erst mal Bier, geht tanzen oder ins Kino, um dann müde zur Arbeit zu fahren.

Fußballspiele starten verheißungsvoll mit einem Stand von zum Beispiel 4:3, raten Sie mal, wie sie alle ausgehen?

Im Krieg werden mit den Kugeln der Soldaten Tote wieder aufgeweckt, und am Ende ist alles repariert, sind Häuser und Menschen wieder heil. Die Soldaten marschieren zurück in die Kasernen, um dort ihrem üblichen Tun nachzugehen: Fahnen schwenken und parieren, wenig nachdenken.

Autos holt man sich vom Schrottplatz, um sie nach vielen Jahren, in denen das Auto immer neuer aussieht, zurück zum Händler zu bringen und viel Geld dafür zu bekommen.

Doch nachdem man das alles angeschaut und seine Sachen besser gemacht, gerade gerückt hat, sollte man doch wieder den Rückweg antreten, denn vielleicht reicht sonst das Benzin nicht und man muss im Rückwärtsland ausharren?

Henning Wagenbreth, Professor für Illustration an der Universität der Künste Berlin, hat ein wunderschönes Buch gestaltet, das wie ein rückwärtslaufender Film anmutet und viele Ideen zu dem freisetzt, was man alles auch gerne noch mal rückwärts machen würde. Natürlich, ganz aktuell könnte man z.B. die ganze „Anoroc“ (was für ein harmloses Wort) -Krise noch einmal auf Anfang drehen wollen….

Laut Verlagsangaben ist das Buch für Kinder ab 8 und für alle und das kann ich nur bestätigen und wärmstens empfehlen.

Bettina Raue, autorenbuchhandlung marx&co, Frankfurt