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Ich war auf der Fusion, und alles, was ich bekam, war ein blutiges Herz

Autor
Yaghoobifarah, Hengameh

Ich war auf der Fusion, und alles, was ich bekam, war ein blutiges Herz

Untertitel
Illustriert von El Boum
Beschreibung

Wer diesen Juni nicht auf das Fusion Festival fährt, dem sei Hengameh Yaghoobifarahs Broschüre ans Herz gelegt. Ihr Text wird vor allem für zwei Gruppen von Menschen ein Gewinn sein: Für solche, die noch nie auf der Fusion waren und auch nicht hin fahren wollen; und für solche, die sich wundern, warum immer wieder so ein Aufhebens um weiße Menschen mit Dreadlocks gemacht wird.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
SUKULTUR Verlag, 2018
Seiten
20
Format
Broschur
ISBN/EAN
978-3-95566-082-6
Preis
3,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Hengameh Yaghoobifarah, geboren 1991 in Kiel, studierte Medienkulturwissenschaft und Skandinavistik in Freiburg und Linköping. Nach einem Zwischenstopp in Wien zog Hengameh Yaghoobifarah 2014 nach Berlin und arbeitet dort seitdem in der Redaktion des Missy Magazine. Außerdem schreibt Hengameh Yaghoobifarah frei für deutschsprachige Medien, seit 2016 etwa die Kolumne »Habibitus« für die taz. 2019 hat Hengameh Yaghoobifarah gemeinsam mit Fatma Aydemir die viel beachtete Anthologie »Eure Heimat ist unser Albtraum« herausgegeben.

Zum Buch:

Wer diesen Juni nicht auf das Fusion Festival fährt, dem sei Hengameh Yaghoobifarahs Broschüre ans Herz gelegt. Ihr Text wird vor allem für zwei Gruppen von Menschen ein Gewinn sein: Für solche, die noch nie auf der Fusion waren und auch nicht hin fahren wollen; und für solche, die sich wundern, warum immer wieder so ein Aufhebens um weiße Menschen mit Dreadlocks gemacht wird. Denn die Fusion gehört zu Deutschlands größten Festivals linker und selbst ernannter alternativ-kultureller Techno-Fans.

Yaghoobifarah klärt in ihrem kurzen polemischen Heft über „kulturelle Aneignung“, „Mikroagressionen“, „Ethnopluralismus“ und „Weißsein“ auf. Gleichzeitig vermittelt sie ihre Perspektive und Wut über den alltäglichen Rassismus, der auch in kritischen Milieus nicht wegzudenken ist. Im Gegenteil finden sich immer wieder Verteidigungen von „Ethnokitsch“ und Co: dem „Bonding“ zwischen weißen Menschen über eben ihre „White Supremacy“. Wer das nicht hören will; greift zu und liest.

Die Reihe Aufklärung und Kritik des Verlags SuKuLTuR bringt seit 1996 kritische Essays heraus, die selten ein gutes Haar an den herrschenden Zuständen lassen. Hier gibt es eine Vielzahl weiterer gelber Heftchen für ein bis vier Euro. Daneben aus gleichem Haus auch grüne, illustrierte Hefte oder gelbe, kurze Gedichtbände und Erzählungen, die die perfekte Lektüre zum Überbrücken einer Wartezeit – an der Bushaltestelle oder auf dem Sofa – sind. Wie zum Beispiel die knapp 20-seitige Erzählung über Transsexualität, Piece of Cake, von Anja Kümmel oder die blutrünstigen Gedichte von David Wagner Als die Kinder schliefen. Halten Sie Ausschau nach dem Display für die postkartengroßen Hefte!

David Palme, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt